Happy Birthday, Farina!

Seit den 1970er Jahren konstruiert und produziert Farina Presse nur noch Warmumformanlagen. © Schuler
Seit den 1970er Jahren konstruiert und produziert Farina Presse nur noch Warmumformanlagen. © Schuler
Farina Presse wurde 1932 als Betrieb für Stanzwerkzeuge gegründet. © Schuler
Farina Presse wurde 1932 als Betrieb für Stanzwerkzeuge gegründet.
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1932 gründete Domenico Farina sein Unternehmen „Costruzioni Meccaniche Farina“, eine Werkstatt zur Herstellung von Stanzwerkzeugen. Um diese zu testen, musste jedoch eine Presse her – so entstand die erste Maschine. Seit den 1970er Jahren entwickelt und baut Farina Presse ausschließlich Schmiedepressen. 2018 wurde das Unternehmen Teil des Schuler-Konzerns.

„Wir können den gesamten Produktionsprozess innerhalb des Unternehmens abdecken, von der Planung über die Installation bis hin zum Service“, betont Geschäftsführer Marco Gritti. „Die Ausrüstungen zur Vervollständigung – und Automatisierung – des Schmiedeprozesses ergänzt die Produktpalette.“ Darüber hinaus führt das Unternehmen mit seinen gut 40 Mitarbeitern auch Modernisierungen an bestehenden Pressen durch.

Um die Werkzeuge zu testen, konstruierte und baute das Unternehmen eine Presse für die Blechumformung. © Schuler
Um die Werkzeuge zu testen, konstruierte und baute das Unternehmen eine Presse für die Blechumformung.
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Erste Automatisierungsversuche in den 1940er Jahren

Die Geschichte von Farina ist auch eine Geschichte von Innovationen. Bereits in den 1940er Jahren experimentierte das Unternehmen mit der Automatisierung des Zuschnitts von Metallbändern. 1956 stellte Domenico Farina auf der Mailänder Messe ein Sicherheitssystem mit mehrstrahliger Lichtschranke vor. Die erste Presse zum Schmieden von warmem Stahl, die T 630, wurde 1968 entwickelt und von einem örtlichen Unternehmen in Betrieb genommen. Angesichts der ausgezeichneten Rentabilität der Investition begannen bald auch andere Schmieden, die neuen Anlagen nachzufragen.

In den 1980er Jahren wurde die Produktpalette um mehrere Maschinen mit Presskräften von 4.000 bis 25.000 Kilonewton erweitert. Die erste speicherprogrammierbare Steuerung kam 1984. 1999 wurde die Transferpresse GAS 2000 entwickelt und hergestellt, gefolgt im Jahr darauf von der GAS 1000 und 3500. 2006 wurde die GLF-Pressenreihe eingeführt, die sich durch extrem schnelles und präzises Schmieden sowie durch einen größeren Arbeitsbereich bei maximaler Leistung auszeichnet.

Weltgrößte Anlage für Thyssenkrupp

Im Jahre 2021 wurde die größte Schmiedelinie der Welt gebaut: eine 160.000-KN-Presse für Thyssenkrupp Gerlach. © Schuler
Im Jahre 2021 wurde die größte Schmiedelinie der Welt gebaut: eine 160.000-KN-Presse für Thyssenkrupp Gerlach.
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Im Jahre 2018 übernahm Schuler Farina Presse und stärkte damit seine Marktposition im mittleren Leistungssegment. Farina Presse erhielt Zugang zum weltweiten Vertriebsnetz von Schuler für seine Produkte und tritt weiterhin unter dem eigenen Markennamen auf. Gemeinsam gelang es beiden Unternehmen, 2021 die größte Schmiedelinie der Welt zu errichten: eine 160.000-KN-Presse für Thyssenkrupp Gerlach.
Eine der jüngsten Innovationen von Farina ist das kinetische Energierückgewinnungssystem Kers, das nicht nur den Energiebedarf bis um 40 Prozent senkt, sondern auch die Ausbringung erhöht und die Wartungskosten reduziert. Bei einer herkömmlichen Presse fließt die meiste Energie in die Beschleunigung und den Stopp des Stößels im oberen Umkehrpunkt. Bei einer Kers-Presse wird diese Energie von einem Torquemotor zurückgewonnen, der direkt mit der Exzenterwelle verbunden ist. Darüber hinaus entfallen der Verschleiß von Bremse und Kupplung sowie Vibrationen sowie der damit verbundene Lärm, was zu einer angenehmeren Umgebung für die Bediener führt.

Web:
www.schulergroup.com