Der Wandel zu Elektromobilität und Digitalisierung bietet sowohl für Schuler als auch seine Kunden viele Risiken, aber ebenso viele Chancen. Das sagte CEO Domenico Iacovelli auf der Pressekonferenz des Unternehmens bei Fachmesse Blechexpo in Stuttgart. Dort zeigt Schuler am Beispiel einer C-Gestell-Presse, wie sich die Produktivität und Verfügbarkeit von Anlagen mit digitalen Lösungen erhöhen lassen.
Auch Schuler selbst befindet sich mitten in einer Transformation, die bereits erste positive Ergebnisse zeigt. „Wir verzeichnen Stand heute einen signifikanten Anstieg des Auftragseingangs im Vergleich zum Vorjahr“, erklärte Iacovelli.
Obwohl die Umsätze erwartungsgemäß schwach ausfielen, wird es der Schuler-Gruppe voraussichtlich trotzdem gelingen, positive Gewinne zu erzielen: „Unsere Kostendisziplin, die vielen Innovationen und die Unternehmensstrategie zahlen sich aus.“
Unter dem Namen „Core“ hat Schuler ein Programm aufgelegt, das Stärken bündeln, Innovationen weiter beschleunigen und die Organisation festigen soll. Viele Ziele davon sind bereits erreicht: etwa in Form einer durchgängigen Standardisierung von Produkten, der Entwicklung von Lösungen zur Vernetzung der Umformtechnik – die Schuler in seiner „Digital Suite“ versammelt hat – und der Fertigung von Anlagen in den Heimatregionen der jeweiligen Kunden („Local for Local“-Philosophie), um Lieferzeiten zu verringern und Kosten einzusparen.
Hinzu kommen die Möglichkeiten im Bereich der Elektromobilität, in dem Schuler bereits einen hohen Auftragseingang registriert. „Wir beliefern zahlreiche renommierte E-Auto- und Batterie-Hersteller“, stellte Iacovelli klar. Auch stanzpaketierte Elektrobleche für leistungsstarke Motoren sind auf Pressen des Unternehmens hocheffizient herstellbar. Kürzlich unterzeichnete Schuler darüber hinaus eine Kooperation mit der Schwester Andritz Soutec sowie Thyssenkrupp Automation Engineering über Anlagentechnik zur Großserienfertigung von Brennstoffzellen.
Außerdem erweitert und ergänzt Schuler seine Lösungen aus der Digital Suite ständig. Jüngstes Beispiel ist der VDP Analyzer, die Weiterentwicklung der kamerabasierten Werkzeugüberwachung „Visual Die Protection“ (VDP). Das System erkennt Fremdkörper oder andere Gefahrenquellen in Echtzeit und stoppt die Anlage, bevor ein Schaden entsteht. Der „VDP Analyzer“ zeigt Anwendern auf den Videobildern genau, wann es zu Abweichungen vom Normalzustand gekommen ist. Damit lässt sich nun auch den Fehlerursachen auf den Grund gehen.