Wenige Minuten statt mehrere Stunden

Beim Betrieb mit zwei Kränen können statt einer Motor- und einer Mitläufereinheit auch zwei Motoreinheiten eingesetzt werden. © Dumeta
Beim Betrieb mit zwei Kränen können statt einer Motor- und einer Mitläufereinheit auch zwei Motoreinheiten eingesetzt werden. © Dumeta

Es ist der Albtraum jedes Vorarbeiters: Beim Umpositionieren eines sperrigen Bauteils kommt dieses ins Kippen und verletzt im schlimmsten Fall einen Mitarbeiter. Wird hierbei ungeeignetes Gerät wie Stapler oder Kranvorrichtungen genutzt, ist diese Gefahr nicht zu unterschätzen, da die Last in der Praxis selten gleichmäßig verteilt ist. Hinzu kommt der Aufwand für den Wendevorgang, der mit der Größe und Unförmigkeit der Komponente stetig ansteigt und schnell zum Energie- und Zeitfresser wird. Abhilfe kann die modulare Giromatic von Dumeta schaffen.

Eine Stahlbetonplatte wird gewendet. © Dumeta
Eine Stahlbetonplatte wird gewendet.
© Dumeta

„Zahlreiche Unternehmen unterschätzen, wie viel Zeit das Handling schwerer Bauteile tatsächlich in Anspruch nimmt und welche Risiken mit dem Einsatz ungeeigneter Gerätschaften verbunden sind“, weiß Dumeta-Geschäftsführer Ivo Mulders. „Oftmals müssen entweder Notlösungen konstruiert oder unter hohem Zeitaufwand schweres Gerät besorgt und aufgebaut werden.“ Hat die Produktionsstätte beispielsweise lediglich einen Gabelstapler oder einen Industriekran, lassen sich besonders sperrige und schwere Bauteile gar nicht oder nur unter sehr unsicheren Bedingungen wenden. Rutschen sie von der Gabel oder aus dem Wendeprovisorium am Kran, können Arbeiter verletzt werden und Schäden in der Halle sowie am Bauteil entstehen.

Außerdem ist das Gewicht vieler Lasten aufgrund ihrer Dimensionen ungleichmäßig verteilt. Falls der Schwerpunkt im Vorfeld nicht korrekt ermittelt wird, kann das Bauteil während des Wendevorgangs aus der Hebevorrichtung kippen oder sich unkontrolliert bewegen. Selbst wenn das Anheben sorgsam vorbereitet wird, bleibt ein Restrisiko bestehen. „Dabei kann man diese Gefahren ganz einfach von vorn herein eindämmen – und dabei auch noch Zeit sparen –, indem man auf professionelle Wendevorrichtungen zurückgreift“, so Mulders.

Wendevorrichtung bringt unausbalancierte Lasten ins Gleichgewicht

Beim modularen Giromatic-System von Dumeta kommt je nach Länge und Gewicht der Last eine geeignete Wendevorrichtung zum Einsatz. Zu diesem Zweck prüft das Unternehmen im Vorfeld den geplanten Einsatzort. So kann beispielsweise ein Modell für den Betrieb mit zwei Kränen ausgewählt werden, wobei anstatt einer Motor- und einer Mitläufereinheit auch zwei Motoreinheiten eingesetzt werden können, über welche die lasttragenden Schlingen laufen. „Beim Handling bestimmter Bauteile werden allein schon aufgrund ihres Gewichts bis 100 Tonnen und ihrer enormen Länge von über 60 Metern zwei Kräne benötigt, da sich andernfalls die Bestimmung des Anhebepunkts schwierig gestaltet und eine instabile Situation entsteht“, erklärt Mulders.

Dabei werden die einzelnen Zugeinheiten oder die Traverse am Kranhaken befestigt und das Werkstück in den Wendeschlingen platziert. Dies ermöglicht ein einfaches Drehen von Vierkantteilen sowie scharfkantiger und exzentrischer Komponenten mit hoher Last innerhalb weniger Minuten. Die Variante mit zwei angetriebenen Einheiten ist dann von Vorteil, wenn mehr Grip auf jeder Schlinge benötigt wird oder die Last nicht mehr gerade austariert ist. In diesem Fall verändert sich der Schwerpunkt des Bauteils während der Montage ungleichmäßig – beispielsweise durch das Hinzufügen der Achsen an ein LKW-Chassis. Dank der zweifachen Ansteuerung kann auf beiden Seiten die gleiche Traktion erreicht und ein sanftes und gleichmäßiges Drehen vollzogen werden.

Akkuausführung für noch mehr Flexibilität

Drehen eines Wärmetauschers © Dumeta
Drehen eines Wärmetauschers
© Dumeta

Die Giromatic ist mit allen handelsüblichen Krantypen kompatibel. „Unabhängig von der gewählten Version steht das einfache und sichere Handling im Vordergrund“, erläutert Mulders. „Alle Wendevorrichtungen lassen sich mit einer Funkfernsteuerung aus sicherer Distanz bedienen.“

Liegt das Bauteil in den Schlingen, die entweder offen oder geschlossen an die Last geführt werden, wird es angehoben und in Drehbewegung versetzt, bis die richtige Ausrichtung erreicht ist. Die Stromversorgung erfolgt je nach Krantyp über einen Anschluss direkt am Haken oder Kranarm. Alternativ sind die unterschiedlichen Giromatic-Ausführungen auch mit wechselbaren Akkus erhältlich, so dass sich das System ohne eigene Stromversorgung ortsunabhängig einsetzen lässt. „Die Akkuversion haben wir letztes Jahr entwickelt, nachdem unsere Kunden vermehrt eine solch mobile Lösung nachgefragt haben“, ergänzt Mulders. „Da jeder Wendevorgang innerhalb weniger Minuten abgeschlossen ist, reicht den meisten Betrieben ein Batteriemodul mit einer durchgängigen Akkulaufzeit von etwa 45 Minuten für den ganzen Arbeitstag.“

Darüber hinaus berät Dumeta auch bei der richtigen Wahl des Materials sowie der Ausführung der Schlingen als offene oder geschlossene Variante. Einige Bauteile benötigen aufgrund ihrer scharfen Ränder einen zusätzlichen Kantenschutz, um Beschädigungen am Hebesystem oder der Last selbst zu vermeiden. Für diese Anwendungen bietet das Unternehmen speziell beschichtete Schlingen an, die mit einem PE-Coating versehen werden und deshalb besonders widerstandsfähig sind.

Stets legt der Maschinenbauer Wert auf einen engen Erfahrungsaustausch mit seinen Kunden. „Wenn wir wissen, wo Bedarf besteht und welche Herausforderungen sich konkret in der Anwendung ergeben, können wir kundenspezifische Sonderanfertigungen realisieren und unser Portfolio stetig erweitern. Probleme gibt es schließlich genug – wir nehmen uns der Herausforderung an und finden die Lösung“, resümiert Mulders.

Web:
www.dumeta.de/