Trumpf investiert mehr in Quanten-Startup Q.ANT

Q.ANT ist es gelungen, hochspezielle Lichtkanäle auf Silizium-Chips aufzubringen. Die photonischen Chips sollen in Zukunft zur Datenübertragung in Quantencomputern eingesetzt werden. Bild: © Trumpf
Q.ANT ist es gelungen, hochspezielle Lichtkanäle auf Silizium-Chips aufzubringen. Die photonischen Chips sollen in Zukunft zur Datenübertragung in Quantencomputern eingesetzt werden. Bild: © Trumpf

Das Hochtechnologieunternehmen Trumpf erhöht sein Investment in die hundertprozentige Tochtergesellschaft Q.ANT um einen zweistelligen Millionenbetrag. Damit kann das Start-up in die Entwicklung und Produktion von Quantencomputer-Chips einsteigen.

Q.ANT hat ein Photonik-Chip-Verfahren entwickelt, durch das sich hochspezielle Lichtkanäle auf gewöhnliche Silizium-Chips aufbringen lassen. Durch dieses Verfahren lassen sich die heute etablierten elektronischen Großrechner um Prozessoren erweitern, die mit modernster Quantentechnologie arbeiten.

„Den Entwicklern von Q.ANT ist es gelungen, die optische Welt der Quanten an die elektronische Welt anzubinden. Unser erneutes Investment ist daher der logische nächste Schritt, um den Weg für die Entwicklung und Produktion von Quantencomputer-Chips made in Germany zu ebnen. Denn nur wenn wir Quantentechnologien schnell, mutig und unternehmerisch fördern, kann der Industriestandort Deutschland sein Potenzial im internationalen Wettbewerb auch nutzen“, sagt Dr. Peter Leibinger, Chief Technology Officer von Trumpf.

In einem Test-Stand von Q.ANT lassen sich die Lichtkanäle eines photonischen Chips überprüfen. Die Lichtkanäle sollen künftig für eine hohe Rechenleistung in Quantencomputern sorgen. Bild: © Trumpf
In einem Test-Stand von Q.ANT lassen sich die Lichtkanäle eines photonischen Chips überprüfen. Die Lichtkanäle sollen künftig für eine hohe Rechenleistung in Quantencomputern sorgen. Bild: © Trumpf

Ziel ist, in spätestens fünf Jahren einen voll funktionsfähigen Quanten-Chip zu entwickeln, der heutige Computer ergänzt und leistungsfähiger macht. Einsatz in gewöhnlichen Rechenzentren „Wir konnten in verschiedenen Testszenarien belegen, dass sich mit unserer Technologie Quantencomputer-Chips in Zukunft auch in gewöhnlichen Rechenzentren einsetzen lassen, weil sie weder eine besonders aufwändige Kühlung noch eine vibrationsfreie Umgebung benötigen. Unser Herstellungsverfahren ist im Vergleich zu anderen Quantencomputer-Plattformen einfach und ermöglicht die Erzeugung von vielen Quantenbits. Diese elementaren Recheneinheiten brauchen die Quantencomputer in großer Anzahl, um besonders leistungsfähig zu sein. Aus technologischer Sicht haben wir damit einen großen Wettbewerbsvorteil. Wir sind derzeit mit strategischen Partnern aus Presse-Information Seite 2 von 4 verschiedenen Industrien im Gespräch, um schnellstmöglich Anwendungen in die Praxis umzusetzen“, sagt Michael Förtsch, CEO von Q.ANT.

Das Start-up mit Sitz in Stuttgart-Vaihingen arbeitet mit Chipherstellern, IT-Ausrüstern und internationalen Industrieunternehmen zusammen. Bis Ende nächstes Jahr will Q.ANT 120 Mitarbeiter beschäftigen, heute sind es rund 20. Herstellung bei Trumpf Photonic Components geplant.

Dr. Peter Leibinger, Chief Technology Officer von Trumpf: „Nur wenn wir Quantentechnologien schnell, mutig und unternehmerisch fördern, kann der Industriestandort Deutschland sein Potenzial im internationalen Wettbewerb auch nutzen.“ Bild:© Trumpf
Dr. Peter Leibinger, Chief Technology Officer von Trumpf: „Nur wenn wir Quantentechnologien schnell, mutig und unternehmerisch fördern, kann der Industriestandort Deutschland sein Potenzial im internationalen Wettbewerb auch nutzen.“ Bild:© Trumpf

Weitere Investitionen plant Trumpf auch in sein hundertprozentiges Tochterunternehmen Trumpf Photonic Components mit Sitz in Ulm. Dort sollen die Quantencomputer-Chips von Q.ANT später in Produktion gehen. Dafür plant Trumpf die in Ulm bereits bestehenden Reinraumproduktionsanlagen für Laserdioden um Maschinen und Anlagen zur Herstellung von QuantencomputerChips zu ergänzen.

„Als etablierter Hersteller von Komponenten für die Halbleiterbranche besitzen wir fundiertes Know-how, ein starkes Partnernetzwerk und eine hochmoderne Fertigungsumgebung. Wir bieten damit die optimalen Voraussetzungen für die Produktion von Quantencomputer-Chips“, sagt Berthold Schmidt, Managing Director von Trumpf Photonic Components.

Bis Ende des Geschäftsjahrs im Juni 2022 soll es Q.ANT gelingen, Chip-Komponenten für Quantencomputer zu entwickeln, die jeweils Quanten erzeugen, führen und manipulieren können. Im Anschluss soll der erste Prototyp eines Quantencomputer-Chips entstehen.

Web:
www.trumpf.com