Benutzerfreundlichkeit, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und KI

Marina Bill: „IFR wird auf der ‚RobotHeart – the art of smart robotics‘ vertreten sein, einem echten Co-Creation-Event für alle Akteure des Sektors.“ © Ucimu
Marina Bill: „IFR wird auf der ‚RobotHeart – the art of smart robotics‘ vertreten sein, einem echten Co-Creation-Event für alle Akteure des Sektors.“ © Ucimu

Ein Interview mit Marina Bill, Präsidentin der International Federation of Robots (IFR).

Frau Bill, könnten Sie uns bitte einen kurzen aktuellen Überblick über den Roboter-Sektor geben?
Wie steht es um die Robotiknachfrage in Europa und den USA und wie sieht es in Asien damit aus?

Für die Robotikbranche sieht es sehr gut aus, in Europa und weltweit. 2022 wurden über eine halbe Million neue Roboter installiert. Das sind 5 Prozent mehr als 2021. Der Löwenanteil entfällt auf Asien mit 73 Prozent der Nachfrage, gefolgt von Europa mit 15 Prozent und dem amerikanischen Kontinent mit 10 Prozent. Alleine auf China entfallen 52 Prozent des Weltbedarfs. Somit ist klar, wo die Automation am schnellsten fortschreitet. In den USA stieg die Zahl der Installationen 2022 um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was Investitionen im Automobilsektor geschuldet ist.

In Europa wurden 2022 rund 71.000 neue Roboter installiert. Davon entfielen auf Deutschland 36 Prozent – ein leichter Rückgang gegenüber 2021; Italien folgt mit 16 Prozent, ein Zuwachs von 8 Prozent gegenüber 2021. Auch 2023 dürfte positiv verlaufen. Wir erwarten einen Anstieg der Nachfrage um 7 Prozent auf etwa 590.000 Einheiten – ein Trend, der sich 2024 fortsetzen dürfte, so dass wir dann mit einem Absatz jenseits 600.000 Maschinen rechnen können.

Was sind die wichtigsten Trends in der Robotik? Was ist Stand der Technik und was wird die nahe Zukunft bringen?

Benutzerfreundlichkeit, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind zweifellos die drei wichtigsten Trends im Robotersegment – heute und in naher Zukunft. Die Benutzerfreundlichkeit soll es ermöglichen, dass die Roboter von allen Bedienern, auch den weniger erfahrenen, benutzt, gesteuert und eingerichtet werden können.

Der zweite Trend, die Digitalisierung, ist heute unerlässlich. Roboter sind Teil eines vernetzten digitalen Systems, das Cloud Computing, Big Data, 5G und KI umfasst und Vorteile hinsichtlich Kosten, Geschwindigkeit und Anwendungsbreite mit sich bringt.
Die Nachhaltigkeit besteht darin, dass Roboter erheblich zur Wettbewerbsfähigkeit der Nutzer und besonders zur Optimierung von Material- und Energiekosten beitragen.

Was ist mit dem Einsatz von KI und Robotern in der Fertigungsindustrie? Wie sieht hier der Stand der Technik aus, und was wird die nahe Zukunft bringen?

Künstliche Intelligenz ist ein ganz wesentliches Element des erwähnten vernetzten digitalen Systems, und KI-Lösungen sind wertvolle Instrumente, um das Beste aus dem Robotereinsatz in den Fabriken herauszuholen. Der Bevölkerungsrückgang, der Fachkräftemangel sowie die Möglichkeit unvorhersehbarer Ereignisse wie Pandemien oder Kriege machen diese Technologien unverzichtbar.

Robotik und KI gehen immer mehr Hand in Hand, da sie die nötige Rückholung der Produktion in die traditionellen Industrieländer ohne allzu große Kostennachteile, aber auch die Entwicklung von Geschäftsmodellen in kleinen und mittleren Unternehmen ermöglichen. Dank KI können diese Unternehmen ihrem digitalen Entwicklungspfad schneller und gezielter folgen. Um diesen „Sprung in die Innovation“ zu erleichtern, hat IFR gerade da Projekt „Go4Robotics“ ins Leben gerufen, eine digitale Plattform für Einsteiger mit noch geringen Kenntnissen oder wenig Erfahrung, die Unterstützung, Leitplanken und Hilfe für das Verständnis und für die optimale Nutzung der neuesten Lösungen in diesen Bereichen bietet.

IFR wird sein Treffen im Rahmen von RobotHeart auf der 34. Bi-Mu (9. bis 12. Oktober 2024 in Mailand) durchführen. Warum haben Sie RobotHeart gewählt?

Wir haben uns für Italien entschieden, weil das Land eine immer wichtigere Rolle auf dem Markt für Industrierobotik spielt, weil es sich für die Themen Bildung, Ausbildung sowie F+E einsetzt und weil es in Italien viele Start-ups gibt, die sich auf die Roboterunterstützung konzentrieren. Ein besonderer Grund war, dass wir unser Treffen auf der „RobotHeart – the art of smart robotics“ organisieren konnten, also in dem Bereich, der speziell der Robotik gewidmet ist. RobotHeart wird von Bi-Mu in Fieramilano Rho veranstaltet, weil diese Messe in Italien die führende Veranstaltung für die Fertigungsindustrie ist. Mit unserer Anwesenheit wollen wir die bedeutung Italiens in diesem Sektor hervorheben und so sein Wachstum und seinen innovativen Beitrag würdigen. Das Treffen findet übrigens gegen Ende meiner Amtszeit als IFR-Präsidentin statt, so dass es für mich noch wert- und bedeutungsvoller sein wird.

Da sie die erste RobotHeart 2022 im Oktober besucht haben, könnten Sie Ihre Eindrücke von damals schildern?

Ich war wirklich beeindruckt von der Veranstaltung. Eine große Besucherzahl, eine äußerst positive Atmosphäre mit viel Austausch, Beteiligung und Interesse. Die Veranstaltung war der ideale Ort für Begegnungen, intensiven Meinungsaustausch, Erkennen von Synergien und hochwertige Einblicke in die Welt der Fertigungsindustrie. Es war eine sehr positive Erfahrung für uns, die uns davon überzeugt hat, auch 2024 teilzunehmen.

Was erwarten Sie als Präsidentin der IFR und als Vertreterin eines der wichtigsten ausstellenden Unternehmen von der nächsten Ausgabe der RobotHeart? Haben Sie Vorschläge oder Tipps?

Der Sektor Robotik ist heute ein weites und vielgestaltiges System, das eine vielzahl von Akteuren umfasst, die in einer Vielzahl von Disziplinen tätig sind. Das RobotHeart von Bi-Mu hat das 2022 perfekt gezeigt, indem man Hersteller, Systemintegratoren, Forschungseinrichtungen, Universitäten und Besucher aus verschiedenen Bereichen in einer Atmosphäre des umfassenden Austauschs beherbergte.

Mein Rat ist daher, diesen Aspekt, der das RobotHeart zu einer einzigartigen Veranstaltung macht, weiter zu verstärken. RobotHeart kann und muss ein „Co-Creation-Event“ sein, das Ergebnis eines ständigen Dialogs und einer Diskussion unter den Teilnehmern, ein Ort des Ideenaustauschs und der Präsentation technologischer Innovationen, eine ausgewogene Mischung aus Ausstellung und kulturellem Einblick. Denn dies ist die grundlegende Basis für die Entwicklung weiterer Innovationen in der Welt der Robotik.

[Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version) – bearbeitet]

Web:
www.ucimu.it