Große Veränderungen

Dr. Heike Denecke-Arnold © Thyssenkrupp Steel Europe
Dr. Heike Denecke-Arnold © Thyssenkrupp Steel Europe

Sowohl im Vorstand als auch im Aufsichtsrat der Thyssenkrupp Steel Europe AG gab es auf drei beziehungsweise zwei Positionen wichtige Entscheidungen.

Der Aufsichtsrat der Thyssenkrupp Steel Europe AG hat am 07.04.2022 in einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung dem Vorschlag zugestimmt, den Vorstand der Thyssenkrupp Steel Europe AG ab dem 1. Mai 2022 zu erweitern.
Dr. Heike Denecke-Arnold wird als Chief Operating Officer die operativen Produktionsbereiche und damit das gesamte Feld von der Eisen- und Stahlproduktion bis zu den Veredelungsstufen sowie Qualität und Logistik verantworten.

Gestiegene Herausforderungen

Die Herausforderungen sind vielfältig: Thyssenkrupp Steel legt mit der Strategie 20-30 den Fokus auf die operative Performance und strategische Ausrichtung der Stahlsparte. Darüber hinaus steht das Unternehmen vor einer nie dagewesenen Transformation: Um das Ziel Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, sind massive Veränderungen in der Anlagenstruktur und dem Anlagenbetrieb notwendig. Ein erfolgreicher Aufbau einer klimaneutralen Produktion ist entscheidend für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit von Thyssenkrupp Steel. Vor diesem Hintergrund hat der Aufsichtsrat eine Erweiterung des Vorstandsteams des Stahlsegments um die Funktion eines operativen Vorstands beschlossen.

Erfahrene Stahlexpertin verstärkt das Vorstandsteam

Die Verantwortung für Transformation und Produktion werden zukünftig aufgeteilt. Dr. Heike Denecke-Arnold verantwortet seit dem 1. Mai 2022 die Produktion von der Flüssigphase bis zur Veredelung sowie die Bereiche Qualität und Logistik. Das Ressort wird damit Treiber der operativen Produktions-Performance im Unternehmen.
Die promovierte Ingenieurin ist seit 1999 in verschiedenen Funktionen bei Thyssenkrupp tätig, zuletzt seit Oktober 2016 bei Precision Steel in Hohenlimburg als Vorsitzende der Geschäftsführung der Thyssenkrupp Hohenlimburg GmbH. Durch ihre vielfältigen Erfahrungen im Konzern verfügt Dr. Denecke-Arnold über eine breite Expertise, sowohl im Produktionsbereich, als auch auf der Strategie-, Kunden- und Marktseite.

Dr. Arnd Köfler © Thyssenkrupp Steel Europe
Dr. Arnd Köfler
© Thyssenkrupp Steel Europe

Konzentration auf Strategie 20-30, Transformation und Innovation

Um der Bedeutung der Transformation Rechnung zu tragen, wird diese in einem eigenen Ressort gebündelt. Dr. Arnd Köfler wird die innerhalb der Strategie 20-30 beschlossene Optimierung des Produktionsnetzwerks sowie den gesamten Dekarbonisierungsprozess der Stahlsparte verantworten. Hinzu kommt der Bereich Innovation, der die gesamte Forschungs- und Entwicklungsarbeit zusammenfasst. Auf dieser Grundlage entsteht bei Thyssenkrupp Steel ein integriertes Innovations- und Transformationsressort.

Markus Grolms © Thyssenkrupp Steel Europe
Markus Grolms
© Thyssenkrupp Steel Europe

Vorzeitige Verlängerung des Mandats von Markus Grolms

Des weiteren hat der Aufsichtsrat Markus Grolms als Mitglied des Vorstands bestätigt und ihn als Arbeitsdirektor und Personalvorstand bis zum 31.03.2028 wiederbestellt. Ein wesentlicher Schwerpunkt wird hier in den nächsten Jahren die Begleitung und Steuerung der Transformation aus dem arbeitsdirektionalen Bereich heraus sein

Neue Mitglieder im Aufsichtsrat

Thyssenkrupp hat im Rahmen der turnusmäßigen Neubestellung und Konstituierung des Aufsichtsrats der Thyssenkrupp Steel Europe AG Sigmar Gabriel (62) und Dr. Elke Eller (59) als Vertreter der Anteilseignerseite in das Gremium berufen. Die Bestellung erfolgte durch die Hauptversammlung der Thyssenkrupp Steel Europe AG. Sie folgen auf Dr. Franz Bartscherer und Prof. Dr. Diethard Bergers, die ihre Mandate aus persönlichen Gründen niederlegen und am 7. April 2022 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden sind. Sigmar Gabriel wurde darüber hinaus vom neu konstituierten Aufsichtsrat zum neuen Vorsitzenden des Gremiums gewählt. Entsprechend wird Dr. Klaus Keysberg dem Aufsichtsrat künftig als einfaches Mitglied angehören.

Dr. Elke Eller © Thyssenkrupp Steel Europe
Dr. Elke Eller
© Thyssenkrupp Steel Europe

Martina Merz, Vorstandsvorsitzende der Thyssenkrupp AG: „Wir sind nach wie vor davon überzeugt, dass die Strategie der eigenständigen Aufstellung des Stahlgeschäfts gute Zukunftsperspektiven eröffnet – auch wenn die konkrete Form der Umsetzung aufgrund der geopolitischen Lage für den Moment offenbleiben muss. Die Integrität dieses Prozesses wollen wir auch dadurch dokumentieren, dass wir unabhängige Mitglieder in den Aufsichtsrat berufen, die das Vertrauen beider Seiten des montanmitbestimmten Stahlunternehmens besitzen. Mit Sigmar Gabriel haben wir eine sehr kompetente und erfahrene Persönlichkeit für den Aufsichtsrat der Thyssenkrupp Steel Europe AG gewinnen können. Besonders aus seiner Zeit als Bundesumwelt- und Bundeswirtschaftsminister bringt er wertvolle Erfahrungen mit, die für die grüne Transformation von Thyssenkrupp Steel von essenzieller Bedeutung sein werden. Wir sind daher überzeugt, dass Sigmar Gabriel nicht nur eine ausgezeichnete Ergänzung für das Gremium darstellt, sondern auch klare Akzente für die weitere Entwicklung des Stahlbereichs setzen wird. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit in der neuen Konstellation. Gleichzeitig danken wir Dr. Franz Bartscherer und Prof. Dr. Diethard Bergers für ihr großes Engagement in den vergangenen Jahren.“

Sigmar Gabriel © Thyssenkrupp Steel Europe Foto: Michael Kappeler/dpa
Sigmar Gabriel
© Thyssenkrupp Steel Europe
Foto: Michael Kappeler/dpa

Sigmar Gabriel: „Ich danke für das Vertrauen und freue mich sehr auf die bevorstehende Aufgabe. Die Erfordernisse der grünen Transformation stellen Thyssenkrupp Steel, aber auch die ganze Branche, vor eine historische Herausforderung. In den kommenden Monaten und Jahren stehen wegweisende Entscheidungen mit wirtschaftlicher, industriepolitischer und umweltbezogener Relevanz an. Diesen Weg zu begleiten, ist eine der spannendsten Aufgaben, die derzeit in der deutschen Industrie zu vergeben sind. Nirgendwo kann man exemplarisch so überzeugend zeigen wie im Stahl, dass wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit in der Klimapolitik in Deutschland zusammengebracht werden. Ich bin optimistisch, dass die Herausforderungen der grünen Transformation bewältigt werden können. Dazu will ich in meiner Funktion beitragen.“

Sigmar Gabriel blickt auf eine lange politische Karriere zurück. Von 2009 bis 2017 war er Bundesvorsitzender der SPD und von 2013 bis 2018 Vizekanzler der Bundesrepublik Deutschland. Im Jahre 2005 wurde Sigmar Gabriel zum Bundesumweltminister ernannt. In den Jahren von 2013 bis 2017 hatte er den Posten des Bundeswirtschaftsministers inne, ehe er von 2017 bis 2018 das Amt des Bundesaußenministers übernahm. Dr. Elke Eller war von 2015 bis 2021 Personalvorständin bei der TUI AG. Zuvor bekleidete sie verschiedene Führungspositionen bei der Volkswagen Group, zuletzt als Mitglied des Markenvorstands von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Sie gilt als ausgewiesene Expertin für die Transformation von Unternehmen und ist als Investorin bei verschiedenen Start-Ups engagiert.

Web:
www.thyssenkrupp-steel.com