Handling à la Carte

Entnahme der Metallplatte aus dem Schubladenblechregal und Ablegen auf dem Abstellbock © Eurotech
Entnahme der Metallplatte aus dem Schubladenblechregal und Ablegen auf dem Abstellbock © Eurotech

Viele Unternehmen der Blechbearbeitung kommen langsam an ihre Grenzen, wenn es darum geht, Platten sicher und platzsparend zu handhaben. Eurotech, der Spezialist für Vakuum-, Hebe- und Transporttechnik liefert die Lösung: Gemeinsam mit Storemaster entwickelten die Profis ein flaches Vakuum-Handlinggerät für Schwerlast-Blechlager.

Als Dieter Paul, Inhaber von Storemaster, sich auf die Suche nach einem geeigneten Hebegerät machte, war schnell klar: Für sein Blechlager „MasterTower“ benötigte er eine Sonderlösung. Denn auch in den obersten Lagerplätzen sollten die Blechplatten schnell und sicher eingelagert und entnommen werden können, ohne Leiter und nur durch eine Person. Außerdem sollte das neue Hebegerät sehr flach sein, um den Raum optimal auszunutzen.

Fündig wurde Paul bei Eurotech. Die Profis von der Schwäbischen Alb konnten mit einem Hebegerät aus der eT-Hover-Produktfamilie helfen. Das eT-Hover-panel wurde entsprechend den Wünschen und Anforderungen in kürzester Zeit modifiziert. Die neue, flache Version ist gerade einmal 350 mm hoch.
Alle Funktionen des Gerätes werden über einen ergonomischen Bediengriff gesteuert; ein Daumenpaddel löst die Auf- und Abbewegung aus und per Knopfdruck lassen sich Saugen und Belüften aktivieren. Ebenfalls über den Bediengriff wird der teleskopierbare und in Rasterschritten von 22,5° elektrisch abknickbare Führungsarm ohne besonderen Kraftaufwand in eine ergonomisch optimale Bedienungsposition gebracht.

Ergonomisch geformter Bediengriff mit Funktionen: Saugen und Belüften, Rüttelfunktion, Akkuanzeige, Kran auf/ab, Notaustaste © Eurotech
Ergonomisch geformter Bediengriff mit Funktionen: Saugen und Belüften, Rüttelfunktion, Akkuanzeige, Kran auf/ab, Notaustaste
© Eurotech

Der Werker erreicht bei der Blechentnahme auf diese Weise die unterste wie oberste Schublade ohne Bücken oder Strecken immer aus dem bequemen Stand heraus. Ein Schwerpunktausgleich gehört in diesem Zusammenhang ebenfalls zur Grundausstattung.
Von einem besonderen Innovations-Potenzial zeugen die Steuerungsmöglichkeit integrierter Krananlagen von demselben Bediengriff aus, sowie die Option einer netzunabhängigen Akku-Ausführung.

Das umlaufende Spiralkabel hat eine Doppelfunktion, es dient der Energiezufuhr und Ansteuerung des Kettenzugs. Die Kettenführung innerhalb des Spiralkabels soll verhindern, dass Kette und Kabel ineinander verschlingen.
Auf expliziten Kundenwunsch wurde eine Rüttelfunktion eingebaut. Diese Einrichtung dient der Doppelblechtrennung, um geölte oder adhärente Bleche schnell und einfach voneinander zu lösen. Damit wird der Unfallgefahr bei unkontrollierter Doppelblech-Entnahme vorgebeugt.

Die Vakuumerzeugung erfolgt über eine Vakuumpumpe mit angebautem Rückschlagventil, Vakuumspeicher und zwei Magnetventilen. Diese steuern das Saugen und Belüften. Zum schnellen Lösen der Last ist eine Abblaseinrichtung eingebaut. Alle Sauger lassen sich auf den Quertraversen verschieben und sind über einen Kugelhahn einzeln absperrbar. Die Quertraversen sind ebenfalls verstellbar. So kann das Hebegerät auf die entsprechenden Plattengrößen angepasst werden.
Das eT-Hover-panel hebt klein-, mittel- und großformatige Bleche bis 4 x 2 Meter und einem Gewicht bis 750 kg. Saugteller in Sonderausführung passen sich auch problematischen Oberflächenstrukturen griffsicher an.

Das Hebegerät ist nach DIN EN 13155 gebaut. Um Fehlbedienung und Gefahren zu verhindern, verfügt es über mehrere Sicherheits- und Warneinrichtungen: Ein eingebautes Vakuummeter mit Rot/grün-Bereich, einer roten und grünen Signallampe, einem akustischen Signalgeber und einer Zweihandbedienung zum Belüften. Die Funktion der elektronischen Warneinrichtung ist selbst bei Energieausfall gewährleistet.

Klimaschutz dank KfW-55-Standard

Der neue Firmensitz von Eurotech in Rosenfeld © Eurotech
Der neue Firmensitz von Eurotech in Rosenfeld
© Eurotech

Die Eurotech Vertriebs GmbH hat im Mai ihre neuen Geschäftsräume in Rosenfeld bezogen, in die das Unternehmen 3,65 Millionen Euro investiert hat. Das Land Baden-Württemberg förderte das Projekt mit 400.000 Euro aus dem Entwicklungsprogramm ELR und EFRE.

Mit dem offiziellen Spatenstich am 4. Mai 2020 hatten die Bauarbeiten an dem neuen Firmengebäude im Rosenfelder Industriegebiet Dornbrunnen begonnen. Zwölf Monate später sind die Produktions- und Lagerflächen (2.245 m²) sowie ein zweistöckiges Verwaltungsgebäude (740 m²) in der Maybachstraße 7 fertiggestellt. Auch die rund 40 Mitarbeiter des Spezialisten für Vakuumtechnik haben mittlerweile ihre modernen Räumlichkeiten auf dem 7.740 m² großen Areal bezogen.
„Eurotech geht mit dieser Investition einen weiteren wichtigen Schritt in eine erfolgreiche Zukunft“, unterstreicht Thomas Schulz, Geschäftsführer des mittelständischen Unternehmens. „Notwendig wurde die räumliche Neuaufstellung, um den gestiegenen Anforderungen der Branche und dem hohen Auftragsvolumen gerecht zu werden.“
Damit kehrt Eurotech zu seinen Wurzeln in Rosenfeld zurück, wo das Unternehmen 1996 von Peter Bunnenberg gegründet worden war. Seit 2001 hatte der Spezialist für Vakuum-, Hebe- und Transporttechnik seinen Sitz im nahe gelegenen Geislingen. Eine weitere Fertigungshalle musste über Jahre in Balingen angemietet werden.
Der Neubau bietet jetzt nicht nur deutlich mehr Platz, bei guter Anbindung an die A 81 zeichnet er sich vor allem auch durch Ressourcen- und Energieeffizienz aus: Nach KfW-55-Standard gebaut, benötigt das Gebäude nur 55 % der Energie eines vergleichbaren Referenzgebäudes gemäß der Energieeinsparverordnung EnEV.
Zu einer Effizienzsteigerung von etwa 20 Prozent führen zudem die entfallenen Transportfahrten zwischen Geislingen und Balingen sowie die gestrafften Arbeitsabläufe. Insbesondere jedoch schafft der neue Unternehmenssitz die Voraussetzung für ein gesundes, nachhaltiges Wachstum des schwäbischen Unternehmens.
Unterstützt wurde Eurotech bei dem Neubau vom Land Baden-Württemberg. Mit der Förderlinie „Spitze auf dem Land! Technologieführer für Baden-Württemberg“ aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum wird unter anderem die Entwicklung und wirtschaftliche Nutzung neuer Produkte und Dienstleistungen gefördert.

Web:
www.etvac.de