Spanischer Werkzeugmaschinenbau erzielte 2023 Rekordumsatz

José Pérez Berdud, Präsident des AFM Cluster © AFM
José Pérez Berdud, Präsident des AFM Cluster © AFM

Der Umsatz der spanischen Werkzeugmaschinenindustrie lag 2023 laut AFM um 17,1 Prozent über dem Vorjahr und erreichte damit einen neuen Rekordwert.

Der Gesamtumsatz des Werkzeugmaschinensektors (Werkzeugmaschinen, Komponenten und Schneidwerkzeuge) hat im Jahre 2023 nach zögerlichem Beginn dank einer hohen Dynamik einen Rekordwert von über 2 Milliarden Euro erreicht, das sind 17,1 Prozent mehr als 2022. Nach Untersektoren aufgeschlüsselt, wuchs der Maschinenbau um 21,5 Prozent, wobei die Umformtechnik mit einem Anstieg von 37,6 Prozent und 447 Millionen Euro eine großartige Leistung zeigte; die Metallzerspanung wuchs ebenfalls mit einem Anstieg von 15 Prozent auf 929 Millionen Euro Umsatz.

Bedeutende Investitionen im Automobilsektor waren der Hauptgrund für die gute Leistung der Metallumformung. Bei der Metallzerspanung haben unter anderem Sektoren wie Energie oder Luftfahrt zum Wachstum beigetragen. Was die übrigen Teilsektoren anbelangt, so haben die Komponenten und Schneidwerkzeuge ähnliche Zahlen wie im Vorjahr beibehalten, während die sonstigen Maschinen und die Dienstleistungen mit 27 Prozent bzw. 18 Prozent deutlich zugenommen haben.

Werkzeugmaschinenausfuhr

Die Exporte stachen mit einem Wachstum von mehr als 20 Prozent und 1,552 Milliarden Euro Umsatz hervor, und das obwohl sich der Absatz nach Deutschland, einem der wichtigsten Exportländer, als schwierig erwies. Dafür haben die Abnehmerländer USA und Mexiko, aber auch Italien, China und Frankreich den Auslandsumsatz stark erhöht. Besonders hervorzuheben ist das Ergebnis in den USA, die zum ersten Mal seit Jahren zum wichtigsten Zielmarkt für spanische Werkzeugmaschinen geworden sind.

Bei den Exporten ist das Wachstum der Metallumformung mit 329 Millionen Euro und einem Anstieg von 64 Prozent gegenüber 2022 sehr auffällig. Die Metallzerspanung ist um 13 Prozent gewachsen und erreicht 782 Millionen Euro.

José Pérez Berdud, Präsident des AFM Clusters: „Die Präsenz des Sektors auf internationaler Ebene ist ein greifbarer Beweis für unsere Wettbewerbsfähigkeit. In den Marktnischen, in denen wir tätig sind, nehmen wir sehr prominente, oft sogar führende Positionen ein. Es ist sehr bemerkenswert, dass die Raffinesse, das technologische Niveau, der Automatisierungsgrad und folglich der Durchschnittspreis der von uns verkauften Anlagen in den letzten Jahren sehr stark gestiegen sind. Wir erhalten Aufträge, die noch vor zehn Jahren undenkbar gewesen wären.“

Auftragseingang

Die Auftragseingänge stiegen im Jahr 2023 um 12 Prozent, nachdem sie im Vorjahr um 11 Prozent gestiegen waren, mit einem starken Anstieg in der Metallumformung (+22 Prozent) und einem moderaten Wachstum in der Zerspanung (+5,2 Prozent). Was die Herkunft der Aufträge betrifft, so ist die Stärke der USA und Mexikos hervorzuheben, die alle ihre Rekorde gebrochen haben. Deutschland hielt sich trotz einer gewissen Schwäche; China hat nach zwei sehr starken Jahren einen Großteil seiner Zuwächse im Jahr 2023 wieder eingebüßt, und Italien kehrt nach dem Wegfall der steuerlichen Anreize zu den üblichen Zahlen der Vergangenheit zurück. Spanien wiederum verzeichnet ein Wachstum von 34 Prozent, auch wenn die absolute Zahl als noch nicht ausreichend erachtet wird.

Xabier Ortueta, CEO von AFM Cluster, bemerkte: „In einem komplizierten Szenario für das gesamte Jahr 2023 ist es uns gelungen, den Auftragsrückgang zu überwinden, unter dem einige unserer Nachbarländer zu leiden hatten. Eine atypische Mischung von Märkten und Kundensektoren mit einzigartigen, hochrangigen Operationen hat es uns ermöglicht, ein gutes Jahr in Bezug auf den Auftragseingang abzuschließen.“

Prognose für 2024

Die Umsatzprognose für 2024 ist in Anbetracht des interessanten Auftragsbestands, mit dem das Geschäftsjahr 2023 abgeschlossen wurde, moderat optimistisch. Erwartet wird ein Wachstum von etwa 5 bis 7 Prozent. Obwohl sich der Auftragseingang in der ersten Jahreshälfte verlangsamen dürfte, sagen Branchenexperten eine gute Erholung gegen Ende des Jahres voraus. Auf jeden Fall wird es schwierig sein, das Niveau von 2023 zu erreichen.

Xabier Ortueta kommentierte dies ebenfalls: „Die Märkte sind immer noch in Aufruhr, wobei einige Sektoren sehr gut dastehen und andere weniger gut. Das Szenario einer hohen Inflation und hoher Zinssätze scheint zwar seinen Wendepunkt erreicht zu haben, fördert aber nicht das notwendige Vertrauen für Investitionen. Vorausschauende Analysen deuten darauf hin, dass sich die Konjunktur und die Werkzeugmaschinenbestellungen zumindest bis zum letzten Quartal weiter abschwächen werden, um dann bis 2025 eine vollständige Erholung zu erreichen. Hoffen wir es.“

Industriemesse BIEMH 2024

Die führende Industriemesse Spaniens, die BIEMH, findet vom 3. bis 7. Juni 2024 in Bilbao statt. Sie begleitet die Anwenderbranchen auf dem Weg zu einer immer produktiveren, effizienteren und automatisierten Industrie und bietet mit 1.044 bestätigten Ausstellern und mehr als 2.000 angemeldeten Produkten und Ausrüstungen eine hervorragende Ausgangsbasis für die Aussteller. Neben Werkzeugmaschinen, Werkzeugen und Komponenten, additiver Fertigung, Messtechnik und Dienstleistungen für die Industrie wird der Schwerpunkt der Messe auf nachhaltiger Produktivität liegen, wobei Robotik, Automatisierung und Digitalisierung als wesentliche Triebkräfte der Industrie der Zukunft besonders hervorgehoben werden. Erwartet werden über 35.000 Besucher.

Produktivitätssteigerung im Presswerk durch Transfersysteme als Leitmotiv eines Symposiums

Neueste technologische Entwicklungen im Bereich Transfersysteme bieten Presswerken große Möglichkeiten zur Effizienzverbesserung und Kosteneinsparung bei der Blechumformung.
Das Fachsymposium „Effiziente Anwendung von Transfersystemen im Presswerk“ findet am 23. April im Congress Center Böblingen Sindelfingen, und wird von Fagor Arrasate, Misati und Ribinerf organisiert.
Auf der Konferenz geben die Unternehmen ihr Wissen und ihre Erfahrung weiter, wie sich bei der Blechumformung mit Transfersystemen die Produktivität steigern und Investitionskosten senken lassen. Auch wird es um Strategien zur Vermeidung von Störungen gehen und wie man Stillstandzeiten verkürzt.

Seitens Fagor Arrasate werden die Fachreferenten Gerald Schulz und Xabi Arrupe über integrale Transfer-Stanzsysteme sprechen, die den Personalbedarf minimieren und die Anlagenverfügbarkeit durch Automatisierungen erhöhen, die den gesamten Stanzprozess von der Zuführung bis zu Palettierung abdecken. Vorgestellt werden auch konkrete Anwendungsfälle des Simulators Syncro, mit dem sich die Produktivität von Ausrüstungen steigern lässt.

Juan José Sánchez von Misati wird die neuesten Entwicklungen bei der Automation von Transferpressen vorstellen, um Leistungen jenseits der 35 HpM zu erzielen, wie Schwenkarmgreifer für maximale Beschleunigung, 3-Achs-Lösungen zum Drehen von Teilen. Auch wird er Dienste erörtern, die bei der Inbetriebnahme der Presse Stillstandzeiten reduzieren oder Produktionszahlen und Hüllkurven im Voraus berechnen und somit eine erste Amortisationsanalyse von Projekten mit Transferautomation ermöglichen.
Schließlich wird sich Xabier Ribalta von Ribinerf mit der Anwendung von 3D-Vision-Technologie und künstlicher Intelligenz befassen, um Teileprüfungs- und Klassifizierprozesse in nicht-deterministischen Umgebungen zu automatisieren und Aufgaben zu lösen, die bislang dem Menschen vorbehalten waren.

Die Teilnahme ist kostenlos, die Anzahl der Teilnehmenden ist jedoch begrenzt. Interessierte können sich unter diesem Link anmelden: https://events-misati.com/de/konferenzen/

Web:
www.afmcluster.com