Behälter und Rohre im Handumdrehen

Rohr- und Behälterschweißen 4.0 verspricht WeldingDroid. © WeldingDroid
Rohr- und Behälterschweißen 4.0 verspricht WeldingDroid. © WeldingDroid

Das dänische Start-up WeldingDroid will das WIG- und MIG-Schweißen von Rohren und Tanks fit für Industrie 4.0 zu machen. Das Stichwort lautet Automatisierung: Damit lassen sich Schweißaufgaben rasch erledigen – und das mit hoher reproduzierbarer Qualität. Auf der Schweisstec stellte das Unternehmen seine Schweißroboter erstmals dem Fachpublikum in Deutschland vor.

Am Messestand konnten Besucher erleben, komplett verändert. Die Schweißroboter des Start-ups arbeiten schnell und effizient: So benötigen sie beispielsweise nur zehn Minuten für eine Schweißaufgabe, die mit manuellen Verfahren eine Stunde in Anspruch nimmt und für Fachkräfte körperlich oft extrem belastend ist. Die Investition in diese Schweißlösungen soll sich laut Anbieter bereits nach nur 200 Betriebsstunden amortisiert.

Sind die Parameter für eine Schweißaufgabe einmal eingestellt, genügt eine kurze Einweisung, um den Vorgang zu starten. Die Maschine arbeitet anschließend im Alleingang. © WeldingDroid
Sind die Parameter für eine Schweißaufgabe einmal eingestellt, genügt eine kurze Einweisung, um den Vorgang zu starten. Die Maschine arbeitet anschließend im Alleingang.
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Die Zeichen stehen auf „Plug’n’Weld“

Auf der Schweisstec stellt WeldingDroid die mobile Schweißlösung „X1“ sowie das Werkstattmodell „WS“ vor. Sie eignen sich für die Bearbeitung von Rohren und Tanks mit einem Durchmesser von 100 bis 3.000 mm. Für beide Modelle gilt: Die Bedienung ist intuitiv, erfordert keine speziellen Kenntnisse und kann damit auch durch fachfremde Personen erfolgen. So können Unternehmen dem hohen Fachkräftemangel der Branche begegnen und Mitarbeiter körperlich entlasten.

Sind die Parameter für eine Schweißaufgabe einmal eingestellt, genügt eine kurze Einweisung, um den Vorgang zu starten. Die Maschine arbeitet anschließend im Alleingang. So wird beispielsweise die Spannung des Lichtbogens während des Schweißens permanent gemessen, und die Höhenverstellung wird bei Abweichungen automatisch geregelt. Das Ergebnis ist eine Schweißnaht, deren Qualität jederzeit reproduziert werden kann.
Durch die automatische Speicherung aller Schweißdaten ist zudem eine volle Rückverfolgbarkeit gewährleistet. Die so hergestellten Produkte können damit auch in der Lebensmittel- und Pharmabranche eingesetzt werden.

Patentierte Lösung reduziert Gasverbrauch und Kosten

Am Messestand ist darüber hinaus die patentierte Lösung „Purgemaster“ zu sehen, die das Oxidieren der Wurzellage beim Schweißen von Rohren verhindert. Das ausgeklügelte System spart gegenüber dem herkömmlichen Verfahren bis zu 90 Prozent Gas ein, denn dieses wird nur dort eingebracht, wo es erforderlich ist – direkt an der Schweißnaht. Der Purgemaster kann in die Schweißlösungen „X1“ und „WS“ integriert werden, lässt sich aber auch für manuelle Schweißarbeiten einsetzen.

Die Spannung des Lichtbogens wird während des Schweißens permanent gemessen, und die Höhenverstellung wird bei Abweichungen automatisch geregelt. © WeldingDroid
Die Spannung des Lichtbogens wird während des Schweißens permanent gemessen, und die Höhenverstellung wird bei Abweichungen automatisch geregelt.
© WeldingDroid

„Schweißen ist industrieller Alltag. Doch die physische Belastung und der hohe Zeitaufwand sind gerade in Zeiten des Fachkräftemangels eine enorme Herausforderung. Wir von WeldingDroid wollen zeigen, dass es profitable Alternativen gibt, und so vor allem Unternehmen in Hochlohnländern unterstützen“, erklärt Mikkel Falk, CEO von WeldingDroid.

Das enorme Potenzial der automatisierten Lösungen sieht auch Thomas Visti, der zu den größten Investoren des Start-ups zählt. Der dänische Robotik-Experte hat bereits innovativen Unternehmen wie dem Cobot-Pionier Universal Robots und Mobile Industrial Robots zum Erfolg verholfen.

Zahlen&Fakten:

Das 2019 gegründete dänische Start-up WeldingDroid bietet automatisierte Schweißlösungen für den industriellen Gebrauch. Die Schweißroboter können sowohl zum WIG- als auch zum MIG-Schweißen von Rohren und Tanks mit einem Durchmesser zwischen 100 und 3.000 Millimetern eingesetzt werden. WeldingDroid macht das Rohr- und Behälterschweißen fit für die Industrie 4.0. Die Lösungen zeichnen sich durch Zeitersparnis und einen deutlich reduzierten Gasverbrauch aus. Gleichzeitig werden reproduzierbare Schweißergebnisse hoher Qualität erzielt. Die so hergestellten Produkte können damit in allen Branchen von Abwasser und Fernwärme bis zur Pharma- und Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.

Web:
www.weldingdroid.com