Unternehmen sollten sich auf das Lieferkettengesetz vorbereiten

Das Lieferkettengesetz – eigentlich Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz (kurz LkSG), soll in Deutschland ab Januar 2023 zunächst für Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeitern, 2024 ab 1000 Mitarbeitern gelten. © Amnesty International
Das Lieferkettengesetz – eigentlich Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz (kurz LkSG), soll in Deutschland ab Januar 2023 zunächst für Unternehmen mit mehr als 3000 Mitarbeitern, 2024 ab 1000 Mitarbeitern gelten. © Amnesty International

Nicht erst seit die Auswirkungen des Lithium-Abbaus in Südamerika auf die Umgebung und die dort lebenden Menschen oder des Mica- und Kobalt-Abbaus in Indien beziehungsweise Afrika ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt sind, wächst der Druck auf die Regierungen in westlichen Demokratien, dem Treiben Einhalt zu gebieten oder zumindest die Produktinsbedingungen in den Lieferketten so transparent zu machen, dass die Verbraucher eine nachvollziehbare Entscheidungsgrundlage erhalten.

Gold, Kobalt oder Glimmer (Mica) – viele Produkte des täglichen Bedarfs kommen nicht ohne diese Mineralien aus. Sie stecken beispielweise in Elektronik, Autolacken, Lippenstiften, Batterien und Akkus. Doch woher diese Mineralien kommen und unter welchen Bedingungen sie abgebaut werden, ist oft schwer nachvollziehbar. Meist stammen sie aus Regionen, in denen der Verkauf für die Finanzierung gewalttätiger Konflikte genutzt wird, in denen keine Umweltschutzstandards eingehalten oder sogar Kinder für den Abbau eingesetzt werden.

Laut der Hilfsorganisation Terre des Hommes arbeiten etwa 22.000 Kinder in Minen in Indien, um Mica abzubauen. Mit den amerikanischen und europäischen Regelungen zu den 3TG (Zinn, Tantal, Wolfram und Gold) wurde bereits versucht, die oft illegalen und fragwürdigen Abbaubedingungen zu minimieren. So müssen Unternehmen aufdecken, woher sie diese vier sogenannten Konfliktmineralien beziehen.

Weiter geht das Lieferkettengesetz – eigentlich Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz (kurz LkSG). Dieses gilt – nach aktueller Rechtslage – in Deutschland ab Januar 2023 und verpflichtet Unternehmen dazu, Risiken wie Kinderarbeit, Sklaverei und Umweltverschmutzung in ihrer Lieferkette abzustellen. Zunächst müssen Unternehmen mit mehr als 3.000 Beschäftigten ein Risikomanagement einrichten, Risikoanalysen durchführen, eine Grundsatzerklärung zu Menschenrechten abgeben, Präventionsmaßnahmen etablieren, Berichte über die Erfüllung der Sorgfaltspflichten veröffentlichen, Abhilfemaßnahmen einleiten sowie ein Beschwerdeverfahren einrichten.

Ab 2024 gelten diese Pflichten dann für alle Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten. „Aber auch kleinere Unternehmen sind betroffen, denn sie müssen als Teil der Lieferkette Auskunft geben, damit ihre Kunden wiederum ihren Pflichten nachkommen können“, warnt Tim Thome, Product-Environmental-Compliance-Experte bei IMDS Professional. Das Unternehmen aus Hessen hat sich bereits seit 1999 einen Namen gemacht im Bereich der Materialberichterstattung. Es kennt sich aus mit gesetzlichen Regelungen zu Chemikalien, Altfahrzeugen, Bioziden, Konfliktmineralien sowie den Systemen, die für die Berichterstattung genutzt werden können.
„Nur wer weiß, welche Mineralien in seinen Produkten enthalten sind und wo diese herkommen, kann erstens darüber Auskunft geben und zweitens die Risiken in seiner Lieferkette abstellen“, sagt Tim Thome.

Dabei helfen Systeme für das Materialberichtswesen wie das IMDS oder das CDX. Hier werden alle Daten über die gesamte Lieferkette hinweg gesammelt und können jederzeit abgefragt werden. Das Internationale Materialdatensystem (IMDS) etwa wird weltweit in der Automobilindustrie eingesetzt, das Compliance Data Exchange System (CDX) kann branchenübergreifend genutzt werden. Das CDX wurde nun um den Responsible Materials Manager erweitert, so dass neben CMRT auch EMRT automatisiert verarbeitet werden können.

CMRT (kurz für Conflict Minerals Reporting Template) und EMRT (kurz für Extended Minerals Reporting Template) sind Excel-Vorlagen, die von der Responsible Minerals Initiative (RMI) bereitgestellt werden, um Konfliktmineralien zu berichten. Die RMI ist ein Zusammenschluss von über 400 Unternehmen weltweit, die sich für die verantwortungsvolle Beschaffung von Mineralien in ihren Lieferketten einsetzen.
„Wir bieten Beratungen und Schulungen, um Unternehmen dabei zu unterstützen, ihren Pflichten auch im Rahmen des Lieferkettengesetzes zu erfüllen“, erläutert Heide Teubert, Geschäftsführerin von IMDS Professional. „Unsere Experten kennen sich mit den Gesetzen und Systemen aus, analysieren die individuelle Situation des Unternehmens und geben Hilfestellung, um die erforderlichen Prozesse aufzusetzen.“

Auch Unternehmen, die von dem deutschen Gesetz nicht (direkt) betroffen sein werden, sollten sich mit der Thematik auseinandersetzen. Denn auf europäischer Ebene werde aktuell ein ähnliches Gesetz erarbeitet, das noch weitergehende Regelungen umfasse. So werden von diesem auch Unternehmen mit einer geringeren Mitarbeiterzahl betroffen sein und sogar haftbar gemacht werden, wenn sie oder ihre Lieferanten ihren Sorgfaltspflichten nicht nachkommen.

Environmental Product Compliance

IMDS Professional unterstützt Unternehmen dabei, die Anforderungen zur Material- und Produktkonformität nachhaltig und sicher zu erfüllen und alle Vorgaben einzuhalten. Das Kerngeschäft umfasst Consulting, Service und Training zu umweltrelevanten Gesetzen, Verordnungen, Richtlinien und kundenspezifischen Anforderungen. Als ein führendes Dienstleistungsunternehmen im Bereich Product Environmental Compliance sieht IMDS seine Aufgabe darin, Umwelt-Compliance-Programme gewinnbringend zu optimieren. Mit neutraler und fokussierter Beratung sowie maßgeschneiderten Services und Schulung hilft IMDS den Kunden, angesichts zunehmender regulatorischer Auflagen wettbewerbsfähig zu bleiben. Seit 1999 vertrauen kleine und mittelständische Betriebe wie auch Konzerne aus der herstellenden und verarbeitenden Industrie weltweit auf die Kompetenz der IMDS-Mitarbeiter.

Web:
www.imds-professional.com