Null-Fehler-Produktion und reduzierter Fachkräftemangel

Durch den Abgleich mit gespeicherten, artikelspezifischen Eigenschaften überprüft der Ivii-Smardesk jedes Teil verhindert mögliche Montagefehler oder das Liefern fehlerhafter Teile. © Ivii
Durch den Abgleich mit gespeicherten, artikelspezifischen Eigenschaften überprüft der Ivii-Smardesk jedes Teil verhindert mögliche Montagefehler oder das Liefern fehlerhafter Teile. © Ivii

Rika stellt an sich den Anspruch, immer beste Qualität zu liefern. Der neue Smartdesk von Ivii verbindet dazu klassische Bildverarbeitung mit KI. Diese Kombination erlaubt eine Schnellqualifizierung von Bewerbern ohne Fachausbildung und bekämpft daher gleichzeitig drückenden Fachkräftemangel.

Den erfolgreichen Weg von einer Schlosserei zum Marktführer hat Rika mit seinem Anspruch geschafft, immer nur höchste Qualität zu liefern. Das Unternehmen produziert komplexe Blechform- und Konstruktionsteile, als Einzelstück oder Großserie, aus Aluminium, Edelstahl- und Stahlblech. Seine rund 212 Mitarbeiter verarbeiten etwa 13.500 t Material pro Jahr, Tendenz steigend. Ohne auf modernste Technologien und Betriebsmittel zu setzen, wäre dies bei dem gewählten Qualitätsanspruch nicht zu bewältigen, speziell beim Montieren komplexer Blechkomponenten.

Konventionell erfolgt die Qualitätsprüfung der Produkte über eine visuelle Kontrolle. Aber beim Menschen lässt bei eintönigen Tätigkeiten die Konzentration schnell nach und letztlich kann schon eine geringe Fehlerquote zu teuren Reklamationen und zum Verlust des Lieferantenstatus führen. Erschwerend kommt der Trend zu kleinen Losgrößen und schnell wechselnden Produktvarianten dazu. Das mit 100 Prozent Sicherheit zu überprüfen schafft kein Mitarbeiter.

Der neue Ivii-Smartdesk ermöglicht eine fehlerfreie Montage © Ivii
Der neue Ivii-Smartdesk ermöglicht eine fehlerfreie Montage
© Ivii

Hohe Leistung dank KI

Tatkräftige Hilfe leistet hier der neue Ivii-Smartdesk, indem er manuelle Montageschritte in Sekundenschnelle durch einen Abgleich gespeicherter, artikelspezifischer Eigenschaften überprüft und so mögliche Montagefehler verhindert. 2021 wurde das Montageassistenz- und Prüfsystems als bestes Produkt auf der LogiMat ausgezeichnet.

Iriis, das Auge des Smartdesk, verwendet KI-Algorithmen in vortrainierten neuronalen Netzen. Der Kunde kann die Palette der Artikel problemlos erweitern und auch neue Fehlervarianten zuzufügen sind kein Problem. Das System weiß, wie das Endprodukt aussehen muss. Jeder Riss, Sprung, Loch, Oberflächenbeschädigung, Verformungen oder falsche Teilenummer werden registriert und dokumentiert.

Aber das System kann noch mehr. Es erlaubt die Auftragsabwicklung entlang einer ganzen Logistikkette oder Produktionslinie nachzuvollziehen, Fehlerquellen zu lokalisieren und zu beheben und damit die ganze Produktion zu optimieren.
Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit ist, dass das System in Echtzeit arbeitet. „Modernste Sensortechnologie mit ,KI on the edge‘ macht dies möglich,“ ist Peter Stelzer, CEO bei Ivii stolz.

Das System analysiert Bilder und gibt den Menschen Feedback. Es kommuniziert aber auch mit übergeordneten Systemen und ist in weiten Grenzen an Kundenwünsche adaptierbar. Durch die im voraus trainierten Deep-Learning-Netze muss der Anwender dem System nur noch die entsprechenden Baugruppen zeigen und das System ist startklar, auch ohne IT-Spezialist. Das Einlernen von neuen Teilen geht rasch und unkompliziert. Man braucht dazu nur eine geringe Anzahl an Bildern zum Sollzustand und zu verschiedenen Fehlern. In kurzer Zeit lernt die Bildverarbeitung die Unterschiede zwischen den Bildern. Danach ist es einsatzfähig. Das System lernt also aus Erfahrung, findet also auch Fehler, die vorher noch nie aufgetreten sind und es ist an Produkte adaptierbar, die es noch gar nichts gibt.

Smartdesk für die Schnellqualifizierung

Der Ivii-Smartdesk überwacht aber auch die manuellen Montageaufgaben. Da keine gesprochene Sprache benötigt wird, erlaubt dies den internationalen Einsatz. Dabei fühlt sich der Bediener unterstützt, nicht kontrolliert, denn er steuert das Gerät, nicht das Gerät ihn. Das Echtzeit-Feedback-System überwacht jeden Arbeitsschritt für eine Null-Fehler-Strategie und durchgängige Rückverfolgbarkeit.
Um mit konkurrenzfähigen Preisen bei einer steigenden Produktion aufwarten zu können, braucht Rika außer der Automation auch Mitarbeiter. „Der Arbeitsmarkt in der Region ist leergefegt, Fachkräfte finden wir hier nicht“, stellt Rika-Geschäftsleiter Reinhard Trippacher fest. Auf der anderen Seite gehen viele gut eingearbeitete Kollegen in den nächsten Jahren in Rente und nehmen ihr Wissen und ihre Erfahrung mit.

Bei Rika wird der Ivii-Smartdesk schon erfolgreich eingesetzt: Ivii-Geschäftsführer Peter Stelzer (rechts) mit Reinhard Trippacher (Einkauf/Produktion/Verkauf bei Rika) © Ivii
Bei Rika wird der Ivii-Smartdesk schon erfolgreich eingesetzt: Ivii-Geschäftsführer Peter Stelzer (rechts) mit Reinhard Trippacher (Einkauf/Produktion/Verkauf bei Rika)
© Ivii

Mit dem Smartdesk lässt sich da gegensteuern: Einerseits ist ein wissender Benutzer erforderlich, der einlernt und so die Basis schafft, auf der der nicht so wissende Mitarbeiter nacharbeiten kann. Da auch wissende Menschen leider nicht alle Prozesse so beschreiben können, dass ein Programmierer das versteht, verfügt das System über KI und das schließt diese Lücke, denn KI lernt durch Zusehen. So lässt sich auch Wissen im Unternehmen halten. Das System ist einfach zu bedienen. Dokumentation, Kennzahlengenerierung für Prozessoptimierung et cetera passieren automatisch nebenher. So hilft das System nicht nur beim Überwinden des Fachkräftemangels, sondern auch bei der Digitalisierung.

Bei den Montageprozessen wird der Bediener Schritt für Schritt angeleitet und jeder Schritt geprüft, ob er auch richtig durchgeführt wurde. Erst dann wird der nächste Arbeitsschritt freigegeben. So lässt sich im bestehenden Prozess die Qualität heben und der Mitarbeiter lernt. Dazu kommt, dass die Einschulung ist extrem kurz und intuitiv ist, wie bei einer App am Handy.

„Mit unserem Tool ist es für jedermann möglich, in kürzester Zeit und mit geringem Aufwand komplexe Aspekte der Auftragsfertigung fehlerfrei zu beherrschen“, ist Peter Stelzer überzeugt. So lassen sich Produktionsspitzen, Urlaubsengpässe und krankheitsbedingte Ausfälle auch kurzfristig mit Leiharbeitern oder Aushilfen abdecken.

Gleichzeitig erhebt das System statistische Daten für den Fall, dass doch ein Fehler passieren sollte und zum Generieren von Kennzahlen. So erfolgt die fachspezifische Qualifizierung während des Arbeitsprozesses ohne Ausfallzeiten für teure Einschulungen und der Bediener braucht keine Vorkenntnisse. Das garantiert auch das RoI.

Die Digitalisierung als Nebeneffekt

Der Ivii-Smartdesk ermöglicht eine 100-Prozent-Qualitätskontrolle statt Stichproben. Und die gefürchtete Digitalisierung erledigt er quasi nebenbei. Reinhard Trippacher, Geschäftsleiter Rika Blechkomponenten, Österreich: „Ich habe den Ivii-Smartdesk nicht wegen seiner KI-Fähigkeiten gekauft, sondern einfach, weil wir auf der Suche nach einer neuen und besseren Möglichkeit waren, Montagearbeiten fehlerfrei durchzuführen. Mit diesem System kann Wissen leicht digitalisiert und den Mitarbeitern zugänglich gemacht werden. Mit Anleitung in Echtzeit und unmittelbarer Qualitätsprüfung machen wir Mitarbeiter – unabhängig von deren Ausbildung – erfolgreich. Innovation ist für uns so wichtig, dass wir manchmal nicht nur unseren Marktbegleitern, sondern auch uns selbst einen Schritt voraus sind. Das treibt uns an für unsere Mitarbeiter attraktiv und für unsere Kunden flexibel zu bleiben.“

Web:
www.ivii.eu