Durchbruch beim automatisierten Absortieren

Die neuen Lösungen SortMaster Station und SortMaster Vision von Trumpf ermöglichen, ohne Programmierung vollautomatisch abzusortieren. © Trumpf
Die neuen Lösungen SortMaster Station und SortMaster Vision von Trumpf ermöglichen, ohne Programmierung vollautomatisch abzusortieren. © Trumpf

Zur Euroblech 2024 präsentierte Trumpf eine völlig neue Lösung für das automatisierte Absortieren von 2D-lasergeschnittenen Teilen.

Nach dem automatisierten Absortieren mit SortMaster Station und SortMaster Vision von Trumpf muss der Mitarbeiter nur noch die fertig gestapelten Teile entnehmen. © Trumpf
Nach dem automatisierten Absortieren mit SortMaster Station und SortMaster Vision von Trumpf muss der Mitarbeiter nur noch die fertig gestapelten Teile entnehmen.
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Mit der SortMaster Station und dem SortMaster Vision können Kunden künftig besonders zuverlässig und ganz ohne Programmieraufwand absortieren lassen. Entscheidend ist, dass die SortMaster-Station die Teile im ersten Schritt unabhängig von ihrer Geometrie aus der Blechtafel heraustrennt. Anschließend sortiert der Maschinenbediener die separierten Teile manuell oder lässt sie vollautomatisiert durch den SortMaster Vision entnehmen und palettieren. Währenddessen bearbeitet die Laserschneidmaschine bereits die nächste Blechtafel.

„Das automatisierte Absortieren von Teilen gehört zu den größten Herausforderungen in der Blechwelt. Herkömmliche Verfahren eignen sich vor allem für einfache Bauteile mit mittleren Blechdicken bis 12 Millimeter. Vielen Unternehmen sind gängige Automatisierungslösungen zu unflexibel und zeitaufwändig in der Programmierung, so dass sie ihre Teile per Hand absortieren lassen. Trumpf ermöglicht mit der SortMaster Station und dem SortMaster Vision ein automatisiertes Absortieren jeglicher Blechteile und beweist damit einmal mehr seine technologische Vorreiterrolle“, erläutert Thomas Schneider, CTO Trumpf Werkzeugmaschinen. Trumpf bietet seinen Kunden die neue Lösung im Dreimeterformat für die Laserschneidmaschinen der Serie 3000 und 5000 an.

Zuverlässige und vollautomatisierte Entnahme

Eingesetzt wird dazu die Be- und Entladeautomatisierung von Trumpf, der LiftMaster Compact. Er entnimmt die geschnittene Blechtafel vom Palettenwechsler der Schneidmaschine und übergibt sie der SortMaster Station. Diese separiert die Bauteile in wenigen Sekunden vom Restgitter. Im Anschluss werden die separierten Teile in den Absortierbereich befördert.
„Bei unserer Lösung haben wir den Schneid-, Separier- und Sortierprozess erstmals voneinander entkoppelt. Dadurch können Anwender die Lasermaschine besser auslasten und ihren Durchsatz erhöhen“, erklärt Schneider. Eine dritte Palettenstation ermöglicht zudem parallel manuelles Absortieren, beispielsweise für Sonderformate.

Automatisiertes Absortieren mit SortMaster Station und SortMaster Vision von Trumpf: Dank adaptiven Robotikfunktionen entfällt jegliche Programmierung des Absortierprozesses. © Trumpf
Automatisiertes Absortieren mit SortMaster Station und SortMaster Vision von Trumpf: Dank adaptiven Robotikfunktionen entfällt jegliche Programmierung des Absortierprozesses.
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Absortieren mit Kameras und intelligenter Software

Für das automatisierte Absortieren wird der SortMaster Vision verwendet. Thomas Schneider: „In mehrjähriger Zusammenarbeit mit Intrinsic, einem führenden Unternehmen für KI und Robotik-Software bei Alphabet, haben wir adaptive Robotikfunktionen in unserem SortMaster Vision eingeführt, darunter die automatisierte Wahrnehmung und die Planung von Roboterpfaden. Dadurch kann ein Roboter die getrennten Teile mit Hilfe einer KI-gestützten Bilderkennung selbstständig erkennen.“

Die Software berechnet selbstständig den Bewegungsplan des Roboters einschließlich der Greifpunkte. Der SortMaster Vision holt sich dabei sämtliche Teileinformationen selbständig aus dem Schneidprogramm. Damit simuliert er verschiedene Entnahmen vorab und wählt zur Laufzeit die geeignetste aus. Dadurch entfällt jegliche Programmierung des Absortierprozesses.

Darüber hinaus schafft der Prozess maximale Flexibilität hinsichtlich Teilespektrum und Losgrößen. „Dank des innovativen Prozesses und der Partnerschaft mit Intrinsic können Kunden nun auch Teile automatisiert absortieren, die mit herkömmlichen Lösungen nicht entnehmbar waren, und dies selbst bei Losgröße Eins“, verspricht Schneider. Dazu gehören vor allem kleine oder komplexe Teile, die Gefahr laufen im Restgitter zu verkippen oder zu verkanten. Aber auch dickere Teile lassen sich durch den Separierprozess heraustrennen und automatisiert absortieren. „Diese vollautomatische Lösung für Separieren und Sortieren ist ein echter Game-Changer“, so Schneider weiter. Die beiden Sortiermodule sind auch zu einem späteren Zeitpunkt nachrüstbar, wodurch die Anfangsinvestition reduziert und der Automatisierungsgrad schrittweise erhöht werden kann.

Die neuen Lösungen SortMaster Station und SortMaster Vision von Trumpf können auch dicke und komplexe Bauteile automatisiert absortieren. © Trumpf
Die neuen Lösungen SortMaster Station und SortMaster Vision von Trumpf können auch dicke und komplexe Bauteile automatisiert absortieren.
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Leichter Rückgang

Die Trumpf-Gruppe verzeichnete zum Abschluss des Geschäftsjahrs 2023/2024 am 30. Juni 2024 einen Umsatzrückgang von 3,6 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2022/2023: 5,4 Milliarden Euro). Der Auftragseingang sank zum zweiten Mal in Folge auf nunmehr 4,6 Milliarden Euro (Geschäftsjahr 2022/23: 5,1 Milliarden Euro). Das sind 10,4 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr.

Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich infolge des Umsatzrückgangs gegenüber Vorjahr (615 Millionen Euro) um 114 Millionen Euro auf 501 Millionen Euro. Die EBIT-Rendite sank auf 9,7 Prozent (Vorjahr 11,5 Prozent). Nicola Leibinger-Kammüller, Vorsitzende des Vorstands von Trumpf, sagte bei der Vorlage der Bilanz in Ditzingen: „Die nachlassende Weltkonjunktur und die geopolitischen Unwägbarkeiten führten im abgelaufenen Geschäftsjahr bei Kunden auf allen Kontinenten zu einer deutlichen Zurückhaltung bei Neuinvestitionen. Dabei spürten wir so stark wie noch nie den härter werdenden Wettbewerb, teilweise mit protektionistischen Maßnahmen der chinesischen Konkurrenz. Beim Ausblick gehen wir davon aus, dass die anhaltend schwache Nachfrage auch die kommenden Monate des laufenden Geschäftsjahrs prägen wird. Trumpf begegnet dieser Konjunkturkrise unter anderem mit klaren Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung.“

Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist im Berichtszeitraum dennoch um rund 650 gestiegen. So wurden insbesondere in den Geschäftsfeldern EUV und Elektronik neue Stellen geschaffen. Zum Stichtag 30.06.2024 beschäftigte das Unternehmen weltweit 19.018 Mitarbeiter (Vorjahr: 18.352). In Deutschland stieg die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 4,2 Prozent auf 9.505 Mitarbeiter (Vorjahr: 9.124).

Web:
www.trumpf.com