Blechbearbeitung mit Anspruch und Tradition

Bei der Scheuch Group, Marktführer für Abgasfilter in Heizkraftwerken, ersetzte eine Schröder MAK4 Evolution UD die Abkantpressen. © Scheuch Group
Bei der Scheuch Group, Marktführer für Abgasfilter in Heizkraftwerken, ersetzte eine Schröder MAK4 Evolution UD die Abkantpressen. © Scheuch Group

Die Hans Schröder Maschinenbau GmbH feiert ihr 75-jähriges Bestehen. Das zur Schröder Group gewachsene Familienunternehmen bietet heute eine große Vielfalt an Maschinen im Bereich Schwenkbiegen, Schneiden, Sicken, Bördeln und Runden.

Die Geschichte der Schröder Group beginnt am 20. September 1949, als Hans Schröder im oberbayerischen Wessobrunn einen Reparaturbetrieb für Landmaschinen als Gewerbe anmeldet. Mit dem Beginn der Serienfertigung von Abkantbänken im Jahre 1963 war dann der Wandel zu dem Unternehmen vollzogen, das als Hersteller von Blechbearbeitungsmaschinen für Handwerk und Industrie heute internationale Anerkennung erhält.

Der Saugplattenanschlag ermöglicht es, zusammen mit der bidirektionalen Biegewange alle Büge einer Seite automatisch durchführen zu lassen. © Schröder Group
Der Saugplattenanschlag ermöglicht es, zusammen mit der bidirektionalen Biegewange alle Büge einer Seite automatisch durchführen zu lassen.
© Schröder Group

1965 kamen Exzenter-Tafelscheren dazu, 1968 die erste Motorschere. Motorische Abkantbänke für immer stärkere Bleche waren dann über die Jahre die Produktgruppe, für die Hans Schröder Maschinenbau besondere Aufmerksamkeit bekam, denn diese Maschinen sollten zunehmend eine andere Klasse von Maschinen verdrängen: Immer mehr Aufgaben, für die früher zwingend eine Gesenkbiegepresse benötigt wurde, können heute hochpräzise, komfortabel und oberflächenschonend mit Schwenkbiegemaschinen bewältigt werden. Eine andere Produktgruppe, bei der die Schröder Group eine Führungsrolle einnimmt, kam 2006 mit der Integration der Fasti-Werke in Wermelskirchen (Rheinisch-Bergischer Kreis) hinzu: Rundbiegemaschinen.

Der gute Ruf lässt sich nicht nur an hochwertigen Spindelantrieben ohne Nachlauf und massiven verwindungsfreien Maschinenkörpern festmachen. Das Erfolgsrezept des Maschinenbauers Schröder-Fasti liegt in der Walzengeometrie, genauer gesagt, in der von ihm entwickelten Form der Balligkeit: Analog zur Bombierung der Biegewange einer Schwenkbiegemaschine wirkt die Balligkeit der Walzen dem Ausweichen des Werkzeugs angesichts der Biegekräfte und den dadurch entstehenden ungleichmäßigen Biegeergebnissen entgegen. Weitere mit Fasti hinzugekommen Maschinenfamilien sind Sicken- und Bödelmaschinen.

Immer mit Kraftreserven

Dank der in der Schröder Group entwickelte Walzengeometrie erzeugen die Rundbiegemaschine präzise gleichmäßige Radien. © Schröder Group
Dank der in der Schröder Group entwickelte Walzengeometrie erzeugen die Rundbiegemaschine präzise gleichmäßige Radien.
© Schröder Group

„Wir achten zuallererst auf die mechanischen Qualitäten. Die Basis für präzises und wiederholgenaues Biegen ist ein robuster, verwindungssteifer Maschinenkörper. Wir verwenden nur hochwertige Antriebe und achten darauf, dass unsere Maschinen Kraft- und Stabilitätsreserven jenseits ihrer jeweiligen Spezifikationen haben“, verspricht Franz Schröder, Geschäftsführer von Hans Schröder Maschinenbau, und Sohn des 1994 verstorbenen Gründers. Neben der Mechanik liegt bei Schröder ein besonderes Augenmerk auf Steuerungssystemen und Software – nur so lassen sich die Maschinen für komplexe Biegeteile ausreizen. „Anders als viele andere Hersteller kaufen wir keine fertigen Steuerungen für unsere Maschinen zu, sondern haben schon sehr früh eine eigene Softwareentwicklung aufgebaut. Das zahlt sich für unsere Kunden aus: Steuerung und Maschine sind perfekt aufeinander abgestimmt, und wir haben die Möglichkeit, kurzfristig kundenspezifische Anpassungen vorzunehmen“, so Schröder weiter.

Da die Steuerungen der Schröder-Maschinen sehr leicht für jeden erlernbar sind, der Bleche abzukanten weiß, erfreuen sich die Maschinen auch in jenen Betrieben großer Beliebtheit, die bisher nie etwas mit numerischenbSteuerungen zu tun hatten. Dies mag ein Grund dafür sein, dass es keine klare Trennung zwischen Handwerks- und Industriemaschinen gibt und zum Beispiel die 2013 vorgestellte PowerBend Professional UD ein Verkaufsschlager unter Handwerksbetrieben ist – eine Maschine, die eigentlich eine Adaption von Techniken aus den industriellen Hochleistungsmaschinen für den Dünnblechbereich darstellt.

Tradition und Innovation

Markus Hibler (links) und Franz Schröder, die Geschäftsführer der Schröder Group. © Schröder Group
Markus Hibler (links) und Franz Schröder, die Geschäftsführer der Schröder Group.
© Schröder Group

Solide Maschinen mit höchster Wiederholgenauigkeit sind allerdings nur ein Grund für Jahrzehnte des Erfolgs. Die Schröder Group erweitert auch durch ihre Innovationen selbst die technischen Möglichkeiten der maschinellen Blechbearbeitung. Immer wieder finden die bayerischen und rheinischen Maschinenbauer Möglichkeiten, Bleche noch effizienter umzuformen.
Das prominenteste Beispiel für eine effizienzsteigernde Funktion bei den Schwenkbiegemaschinen ist die Up-and-Down-Biegewange. 2004 kam bei Hans Schröder Maschinenbau die Idee für eine Biegewange auf, die nicht nur von unten nach oben, sondern auch von oben nach unten abkanten kann. Die 2006 erstmals auf einer Messe präsentierte Technik erwies sich als Meilenstein in Sachen Effizienz und Ergonomie. Gegenkantungen in einem Arbeitsschritt durchzuführen, ohne das Blech wenden zu müssen, spart Zeit und manuelle Arbeit. Die Herstellung großer Fassadenelemente kann zum Beispiel von einer Person automatisiert und somit höchst effizient hergestellt werden.

Demselben Grundgedanken wie die Up-and-Down-Biegewange folgt eine andere Innovation: Vergangenes Jahr brachte das Unternehmen mit der EVO DuoBend eine innovative Schwenkbiegemaschine mit zwei unabhängig voneinander betriebenen Biegewangen auf den Markt. Die Schwenkbiegemaschine für Bleche bis 5 mm Dicke gewann bei ihrer ersten Vorstellung auf Anhieb den „Blechexpo best-Award 2023“.

Web:
www.schroedergroup.eu/de

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