Die Pass Stanztechnik AG aus dem oberfränkischen Creußen wird in diesem Jahr 25 Jahre alt. Gestartet 1995 mit 33 Mitarbeitern, beschäftigt das mittelständische, inzwischen in der zweiten Generation geführte Familienunternehmen heute über 160 Mitarbeiter, davon 20 Auszubildende.
Begonnen hat die Geschichte der Pass Stanztechnik AG aus Creußen, als die Pass Anlagenbau GmbH – ein kleiner Handwerksbetrieb – zum Verkauf stand. Das Vorgängerunternehmen der Pass produzierte zunächst für den eigenen Bedarf der Muttergesellschaft (Suspa Federungstechnik GmbH) Formen, Vorrichtungen, Sondermaschinen und, vor allem, Werkzeuge.
Mit dem rasanten Wachstum der beiden Unternehmen und aufgrund des herrschenden Facharbeitermangels übernahm der Gründer und damalige Chef Fritz Bauer das Metallwerk Creußen und errichtete dort eine moderne Lehrwerkstatt mit 40 Ausbildungsplätzen. Auch der Ausbau des Werkzeugbaus ließ nicht lange auf sich warten.
Mitte der 80er Jahre erweiterten Stanz- und Nibbelwerkzeuge (damals noch für NC-Stanzautomaten) das Fertigungsportfolio der Pass Anlagenbau GmbH, die dann 1993 vom Mutterkonzern herausgelöst und im Juli 1995 zum eigenständigen Unternehmen wurde, der Pass Stanztechnik AG.
Bereits ein Jahr nach der Gründung wurde weiter in die Pass investiert und innerhalb eines halben Jahres entstand eine neue Fertigungshalle als erster Betrieb im neuen Gewerbegebiet am heutigen Standort „Am Steinkreuz“ in Creußen. Im ersten Jahr am neuen Standort konnte der Umsatz so bereits um 10 Prozent gesteigert werden.
Auch die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit standen schon zum damaligen Zeitpunkt mit an vorderster Stelle. Als erstes Unternehmen im Landkreis Bayreuth erhielt die Pass Stanztechnik AG 1998 das EG-Öko-Audit-Zertifikat, mit dem sich Betriebe unter anderem dazu verpflichten, Produktionsvorgänge sorgfältig im Hinblick auf ihre umweltschonende Ausführung, Handhabung und eventuelle spätere Entsorgung zu prüfen sowie Maschinen neuester Generation mit deutlich geringerem Energieverbrauch anzuschaffen.
Die Etablierung am internationalen Markt ließ nicht lange auf sich warten. 1998 stammen bereits 50 Prozent aller Aufträge aus dem Europäischen Ausland. Erste Gehversuche in die USA unternahm man ebenfalls im gleichen Jahr: Erste Produktproben verließen die oberfränkische Produktionsstätte in Richtung Amerika. Durch das internationale Vertriebsnetz des Stanzwerkzeugherstellers wurde sukzessiv immer weiter ausgebaut. Pass ist nun mit etwa 40 Vertretungen vor Ort präsent; Tendenz: steigend. Insgesamt zählt die Pass Stanztechnik AG zirka 5.000 Kunden aus über 170 Ländern, die von Creußen aus betreut und beliefert werden.
Im Jahre 2004 ging das Creußener Unternehmen in die nächste Generation über: Michael Bauer, Enkel des Gründers Fritz Bauer, übernahm die Position des Vorstandes und führte die Pass Stanztechnik AG traditionsgemäß erfolgreich weiter. Nach seinen bisherigen Ämtern des Produktionsleiters und stellvertretenden Vorstands der Pass wurde Florian Keller 2014 mit dem Amt des zweiten Vorstands betraut. Er ist seither für das Ressort Technik als COO verantwortlich. Die Vertriebsleitung auf Geschäftsführungsebene hat von Beginn an Stefan Kraft inne, der als Vice President Sales im Unternehmen agiert.
Drei Anbauten in den Jahren 2004, 2007 und 2017, bedingt durch die rasante Umsatzsteigerung sowie den steilen Mitarbeiterzuwachs, sichern mit der Errichtung einer Lehrwerkstatt mit Industrie 4.0 Standards zudem den regionalen Fachkräftenachwuchs.
Seit Ausbildungsbeginn 2018 dürfen sich Auszubildende zum/r Industrie oder Zerspanungsmechaniker/in über die eigene, rund 200 m² große Lehrwerkstatt freuen, die mit einem modernen, hochwertigen Maschinenpark ähnlich der Produktion ausgestattet ist. Somit sind bis zu sechs Ausbildungsplätze pro Lehrjahr sichergestellt.
Vormals griff man auf eine Ausbildungskooperation mit einem benachbarten Unternehmen zurück, in dem die Pass Auszubildenden ihre Praxiseinheiten absolvierten. Das digitale Ausbildungskonzept der Pass mit eigenen Tablets inklusive spezieller Lernsoftware rundet das Projekt Ausbildung ab.
Während der gesamten Unternehmensgeschichte konnten allein bei Pass bereits über 50 Industriemechaniker und Zerspanungsmechaniker, fünf Technische Produktdesigner und -designerinnen sowie zwei Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung/Systemintegration ausgebildet werden. Derzeit ergänzen 13 Lehrlinge zum Industriemechaniker und zwei Technische Produktdesigner das Team der Pass Stanztechnik AG.
Mit der wertvollen Erfahrung der zum Teil bereits jahrelangen Beschäftigten konnte sich die Pass Stanztechnik AG innerhalb kurzer Zeit zu einem der weltweit führenden und größten Stanzwerkzeughersteller für die Systeme Trumpf, Thick Turret und Salvagnini entwickeln.
Innerhalb 25 Jahren konnte das Creußener Unternehmen seinen Umsatz verfünffachen sowie die Mitarbeiteranzahl vervierfachen. Zahlreiche Patente in über 60 Ländern sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache:
Die hauseigenen Entwicklungen der Pass sind wegweisend in der Stanzbranche. Bereits von Beginn an nahm das oberfränkische Unternehmen auch an nationalen wie internationalen Messen teil und etablierte sich zu einer festen Größe auf den Weltleitmessen der Metallbearbeitung wie der Euroblech in Hannover oder der Blechexpo in Stuttgart. Inzwischen sind die Creußener Stanzwerkzeugexperten jährlich auf über 20 Messen weltweit vertreten.
Der Erfolg des CNC-Stanzwerkzeugherstellers wurde bereits mit zahlreichen Awards für diverse Innovationen im Bereich patentierter Werkzeuge anerkannt.
Künftig plant das Creußener Unternehmen den weiteren Ausbau seiner internationalen Vertriebsvernetzung. Werkzeuginnovationen, die den Weg der Pass Stanztechnik AG in der Vergangenheit erfolgreich prägten, werden fortlaufend weiterentwickelt und verbessert sowie Neu- und Weiterentwicklungen forciert – so das Versprechen.